Im Wochenrückblick schreibe ich frisch von der Leber was mich in dieser Woche beschäftigt.
FELDSCHIESSEN 2019
Europa hat gewählt und das politische Seilziehen geht los. Mag mich aber nicht damit auseinandersetzen, denn am Wochenende stand das Eidgenössische Feldschiessen auf dem Programm. Der grösste Anlass Weltweit für Schützen.
Für mich war es ein Desaster! Wohl ist nun der letzte Traum geplatzt. Bisweilen schoss mein Verein das Feldschiessen noch auf einem Schiessstand, wo noch mit Kellen und Raketli die Schüsse angezeigt werden. Letzteres sind die einzigen Pyros die ich im Moment akzeptiere und mich daran freuen würde. Denn so ein kleiner Knall zeigt bei uns an, dass man die letzten sechs Schüsse in Serie mit dem Punkte Maximum geschossen hat. Leider gab's für mich kein Raketli.
Leider wird diese Tradition auch bei uns bald Vergangenheit sein. Ja wahrscheinlich war es genau schon das letzte Mal. Für viele Vereine ist der Aufwand zu gross. Einen Schiessstand in Schuss zu halten der nur für dieses eine Mal im Jahr noch genutzt werden darf, denn Vorschriften getreu versteht sich. Denn Personalaufwand nicht zu vergessen, braucht es doch Leute die die Kellen noch schwingen können. Auch ist das Programm Handgezeigt, gemächlicher wird noch jeder Einzelschuss separat kommandiert und der Schütze hat für jeden eine Minute Zeit. Zudem ist nach heutiger Technologie wo jeder Schuss genau zu erkennen ist die Handanzeige vielleicht etwas zu ungenau. Manch einer kann die Deutungen vielleicht zu wenig genau erkennen und so schiebt man vielleicht einmal zu viel, einmal zu wenig und das Topresultat ist weg!
Der Stimmung zu entnehmen wird also das Feldschiessen wohl in Zukunft bei uns anderswo stattfinden. Dort wo die Elektronik für die Stimmung sorgt. Solche Anlässe haben wir zwar zu genüge doch der bequemere Weg geht vor. So verschwindet genau eine Tradition ohne das Zutun Europas, einfach aus Bequemlichkeit.
Ja und ich hätte so gerne noch einmal 18 Schuss mit der rot/weissen Viererkelle gesehen und einem Raketli zum Schluss auf einer "Leinwand", wie man sie so nicht findet auf Schiessplätzen mit elektronischer Trefferanzeige. Das wäre mein Traum gewesen, nicht der goldene Fellerpreis der mir noch fehlt, nicht einmal der Tagessieg den hatte ich schon einmal. Einfach nur die Stimmung, die Freude die man rundherum verspürt. Das wäre so schön gewesen!!!
72 Punkte (das Maximum) würden also benötigt um dieses Feeling zu erleben. Geschossen habe ich lediglich 61 Punkte. Ich kann mich nicht mehr erinnern wann ich das letzte Mal so wenig geschossen habe. Vielleicht hätte das Resultat besser ausgesehen hätte ich eine genauere Trefferanzeige gehabt und dem entsprechend bei den Windböen die herrschten zu reagieren. Genau das ist mir aber egal. Mein Wunsch die 72 Punkte mit der Kelle gezeigt bleibt aus. Ich kann mich höchstens damit trösten, wenn ich mich richtig entsinne, in über dreissig Jahren alles Treffer ins Dunkelgrüne erzielt zu haben also kein Schuss schlechter als drei und vier.
Meine Aufgaben fürs Feldschiessen 2020, habe ich noch so vorbereitet, dass wenn eine kleine Hoffnung besteht noch einmal die Kellen geschwungen werden.
Auch für die Tradition stirbt die Hoffnung zu Letzt.
Die Arbeit die ich hatte ist nun der Grund, dass mein Blog erst am Mittwoch erscheint.
Sechs Mal dieses Bild hätte ich sehen müssen. Dies wird nun wohl nichts mehr, die Vierer-Kelle wie alle anderen, fehlen auf der elektronischen Trefferanzeige.
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